Freitag, 27. September 2013

mein Haarfärbe-Experiment

Vor ziemlich genau einer Woche habe ich mal ein Experiment gewagt. Ich habe mir die Haare gefärbt! Klingt jetzt nicht so spektakulär, ich weiß. ;) Ich habe mir eigentlich schon öfter die Haare getönt und auch ein paarmal gefärbt. Dieses Mal jedoch bin ich dabei anders vorgegangen als sonst. Und zwar habe ich zum ersten Mal keine chemische, sondern Pflanzenhaarfarbe dafür verwendet.
Offen gestanden hatte ich es einfach satt meine Haare durch Chemie immer weiter zu strapazieren, aber aufs Tönen bzw. Färben wollte ich dennoch nicht ganz verzichten. Ich färbe mein Haar nicht wegen grauer Haare, obwohl ich davon mittlerweile auch schon ein paar (zum Glück noch recht wenige) habe, sondern einfach um mal etwas Neues auszuprobieren und Abwechslung in mein "Styling" hineinzubringen. Meine Naturhaarfarbe finde ich auch etwas glanzlos und langweilig.
Nun was das Färben mit Planzenhaarfarbe angeht hatte ich ja ein paar Bedenken. Ich wusste nicht so genau was es zu beachten gilt usw. und hatte keine Ahnung ob ein für mich zufriedenstellendes Resultat dabei herauskommen wird.


100% Pflanzenhaarfarbe Maronenbraun von SANTE 

Für mein erstes Pflanzenhaarfarbe-Experiment habe ich mir die 100% Pflanzenhaarfarbe von SANTE im Farbton Maronenbraun gekauft. Diese hat bei Öko-Test mit "sehr gut" abgeschnitten und ist BDIH-, sowie NATRUE-zertifiziert.
"Sehr gut" kann nicht schlecht sein dachte ich mir also und habe mir Zuhause erstmal die Anwendungshinweise durchgelesen.
Die Frage die mich am brennendsten interessierte war: Was ist also nun genau unter "Pflanzenhaarfarbe" zu verstehen? "SANTE Pflanzen-Haarfarben färben das Haar langanhaltend. Es sind keine Tönungen, die sich wieder herauswaschen." steht auf der Rückseite der Verpackung. 
Die Farbmischung selbst sei ein Pulver, das aus fein vermahlenen Naturrohstoffen wie Rinden, Kräutern, Henna und Früchten besteht. Das habe ich mir gleich schon gedacht als ich die Kartonschachtel geöffnet hatte, denn sogleich verströmte sich ein meiner Meinung nach angenehmer Duft nach Kräutern und Erde, der aus einem Papierbeutel kam.
Interessant zu wissen fand ich vor allen Dingen auch, dass Pflanzenhaarfarben die aktuelle bzw. natürliche Haarfarbe nicht aufhellen können, da sie nicht in die natürliche Haarstruktur eingreifen, was für mich absolut kein Problem ist, da ich (zumindest bei mir) eh keine blonden bzw. hellen Haare mag, sondern immer bei Brauntönen bleibe oder in den rötlichen Farbbereich gehe.
Bereits chemisch gefärbte Haare können ohne Bedenken mit Pflanzenhaarfarbe (nach-)gefärbt werden. Anders herum sollte man jedoch Vorsicht walten lassen, denn wenn man pflanzengefärbtes Haar chemisch nachbehandeln will könnten unerwünschte Färbeergebnisse auftreten, weshalb empfohlen wird mindestens zwei Wochen Abstand zwischen pflanzlicher und nachfolgender chemischer Färbung einzuhalten.
Untereinander lassen sich die verschiedenen SANTE Haarfarben, von denen es stolze neun Nuancen an der Zahl gibt, laut Verpackungsbeilage auch gut miteinander mischen, um so ganz neue und besondere Farbakzente zu erzielen, mit denen man sich seine spezielle Haarfarbe kreieren kann.

Neben der Gebrauchsanleitung waren in der Schachtel natürlich, ganz wichtig, die duftende Pulver-Farbmischung im Beutel, sowie ein Paar Plastik-Handschuhe und eine Plastik-Wärmehaube enthalten. 

Zur Vorbereitung auf die Färbung muss man nicht so viel machen wie ich erwartet hätte, es sind nur wenige Schritte die man befolgen muss.
Die Haare sollten in erster Linie frei von Styling-Produkten wie herkömmlichen Spülungen sein. Wenn dem so ist kann man die Haarfarbe direkt aufs trockene und fettfreie Haar auftragen. Es empfiehlt sich außerdem schon einige Zeit vor der Färbung kein silikonhaltiges Shampoo mehr zu benutzen, da die Farbe sonst aufgrund der Umschließung der Haare mit Silikonen nicht richtig aufgenommen werden kann.


Haarfarbmischung in Pulverform
Der Anwendungsempfehlung folgend habe ich als erstes die Haarfarbe bzw. das Pulver in eine Schüssel getan und mit kochendem Wasser, sowie etwas schwarzem Tee übergossen und danach gut verrührt. Warum schwarzer Tee fragt ihr euch? Schwarzer Tee oder Rotwein soll die Farbintensität erhöhen und da ich intensivere Farben bevorzuge habe ich es einfach mal mit dem Tee probiert.


Haarfarbmischung als cremige Masse

So, als dann als dann als gut zu einer cremigen Masse verrührt war habe ich das ganze so ca. 1-2 Stunden abkühlen und ziehen lassen. Von Ziehenlassen steht in der Beschreibung zwar nichts, ich habe es aber einfach mal eine Zeit stehen lassen in der Hoffnung, dass sich so die Farbpartikel besser entfalten. Abkühlen sollte das Ganze aber auf jeden Fall, bloß nicht heiß auf den Kopf bzw. die Haare auftragen!
Dann habe ich mir ein altes Handtuch geschnappt und es mir um die Schultern gelegt damit ich mir nicht die Kleidung versaue, die in der Packung enthaltenen Handschuhe angezogen und mir einen Haarfärbe-Pinsel zur Hand genommen. Strähne für Strähne habe ich dann die Masse in meine Haare aufgetragen. Nachdem ich alles in meinen Haaren verteilt hatte habe ich die bestrichenen Haare auf meinen Kopf geklatscht und mir die Plastik-Wärmehaube aus der Packung darüber gezogen und noch einen Handtuch-Turban drüber, da auch Wärme zu einem intensiveren Ergebnis beiträgt.
Einwirken lassen soll man die Farbe laut Anleitung zwischen 15 Minuten und 2 Stunden. Ich habe sie allerdings etwas mehr als zwei Stunden einwirken lassen, weil auch eine längere Einwirkzeit das Farbergebnis intensiviert. Je dunkler die natürliche Haarfarbe ist, desto länger sollte die Pflanzenhaarfarbe übrigens auch einwirken.
Zu guter letzt habe ich mich ans Ausspülen der Farbe gemacht, was der unschönere Teil der Anwendung war. Ich habe mir die Haare lediglich mit Wasser ausgespült (in der Gebrauchsanleitung wird lediglich eine Spülung empfohlen) und das war eine etwas längere Prozedur, da ich beim Ausspülen erstmals die ganzen, kleinen, krisseligen Pflanzenteile so richtig gemerkt habe, die als Pulver und als cremige Masse kaum bis gar nicht zu erkennen waren. Damit, dass diese ziemlich schwer auszuwaschen sind hätte ich nicht gerechnet. Vielleicht wäre es ja mit Shampoo besser gegangen, aber ich habe es lediglich mit Wasser gemacht. Danach wollte ich mir die Haare kämmen und habe dabei gemerkt, dass doch noch eine Menge Pflanzenreste in meinen Haaren waren, welche ich deshalb kaum durchgekämmt bekommen habe. Also hieß es ein zweites Mal Haare (wieder nur mit Wasser) waschen... Danach ging das Kämmen und Bürsten deutlich besser und ich habe sie mir einfach trocken geföhnt. Da es schon Abend war habe ich beschlossen am nächsten Morgen beim Duschen die Haare dann nochmal gründlich mit Shampoo auszuwaschen um mögliche Rückstände komplett zu entfernen und auch noch eine Pflegespülung zu verwenden.

Nun, also was kann ich abschließend, nun knapp eine Woche nach dem Färben zum Farb-Ergebnis sagen? Es ist offen gesagt keine Riesen-Veränderung zu meiner vorherigen Haarfarbe, weshalb auch nur wenigen Personen ein Unterschied aufgefallen ist. Ich denke ich habe auch einfach zu einem meiner letzten Haarfärbung zu ähnlichen Farbton gegriffen und sollte beim nächsten Mal vielleicht etwas mutiger sein und etwas dunkleres oder rötlicheres ausprobieren. Mein Haaransatz ist allerdings noch ein ganzes Stück dunkler als der Rest des Haares, weil die Pflanzenhaarfarbe wohl nicht richtig meine dunklere Naturhaarfarbe überdeckt hat. Vielleicht ist der Farbton dafür auch zu hell gewählt gewesen oder ich sollte mal nur eine Ansatzfärbung durchführen.
Von der Anwendung her war die Pflanzenhaarfarbe bis auf das Ausspülen ziemlich unkompliziert. Obwohl nicht genau das gewünschte Farbergebnis eingetreten ist sehe ich mein "Experiment Pflanzenhaarfarbe" nicht als gescheitert an. Es war nunmal mein erster Versuch und jetzt weiß ich was ich beim nächsten Mal (das mit Sicherheit bald folgen wird) anders machen will. Auf jeden Fall werde ich mir dann einen dunkleren Farbton raussuchen und das Ganze nochmal probieren und dann wieder berichten. :)


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